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Einleitung
Turinabol, auch bekannt als 4-Chlorodehydromethyltestosteron (CDMT), ist ein synthetisches anaboles Steroid, das in den 1960er Jahren von der deutschen Pharmafirma Jenapharm entwickelt wurde. Es wurde hauptsächlich zur Leistungssteigerung von Athleten verwendet und war besonders in der DDR weit verbreitet. Obwohl es mittlerweile verboten ist, wird es immer noch von einigen Bodybuildern und Sportlern missbraucht. In dieser Arbeit werden wir uns mit den langfristigen Auswirkungen von Turinabol in verlängerten Zykluszeiträumen befassen.
Pharmakologie von Turinabol
Turinabol ist ein Derivat von Dianabol, einem anderen anabolen Steroid. Es hat eine geringere androgene Wirkung als Dianabol, was bedeutet, dass es weniger Nebenwirkungen wie Akne, Haarausfall und Prostatahypertrophie verursacht. Es hat jedoch immer noch eine starke anabole Wirkung, was bedeutet, dass es den Muskelaufbau und die Kraftsteigerung fördert.
Turinabol wird oral eingenommen und hat eine Halbwertszeit von etwa 16 Stunden. Es wird hauptsächlich über die Leber metabolisiert und hat eine hohe Bioverfügbarkeit. Es bindet an den Androgenrezeptor und stimuliert die Proteinsynthese, was zu einer erhöhten Muskelmasse und Kraft führt.
Langfristige Auswirkungen von Turinabol
Obwohl Turinabol als relativ mildes Steroid gilt, kann es dennoch langfristige Auswirkungen auf den Körper haben, insbesondere bei längerer Anwendung. Eine der Hauptauswirkungen ist die Unterdrückung der körpereigenen Testosteronproduktion. Dies kann zu einer verminderten Libido, Impotenz und sogar Unfruchtbarkeit führen. Es kann auch zu einer Vergrößerung der Brustdrüsen bei Männern (Gynäkomastie) führen.
Eine weitere mögliche Nebenwirkung von Turinabol ist Leberschäden. Da es oral eingenommen wird und über die Leber metabolisiert wird, kann es zu einer Belastung der Leber führen. Dies kann zu Lebererkrankungen wie Leberzirrhose und Leberkrebs führen.
Turinabol kann auch das Lipidprofil beeinflussen, was zu einem Anstieg des schlechten Cholesterins (LDL) und einem Abfall des guten Cholesterins (HDL) führen kann. Dies kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
Eine weitere mögliche Nebenwirkung von Turinabol ist die Veränderung des Blutdrucks. Es kann zu einem Anstieg des Blutdrucks führen, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann.
PK/PD-Daten und Statistiken
Es gibt begrenzte PK/PD-Daten zu Turinabol, da es nicht mehr legal hergestellt wird. Eine Studie aus dem Jahr 1996 untersuchte die Auswirkungen von Turinabol auf die Leberfunktion bei Bodybuildern, die das Steroid über einen Zeitraum von 6 Wochen einnahmen. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Erhöhung der Leberenzyme, was auf eine Belastung der Leber hinweist.
Eine andere Studie aus dem Jahr 2017 untersuchte die Auswirkungen von Turinabol auf das Lipidprofil bei männlichen Bodybuildern. Die Ergebnisse zeigten einen signifikanten Anstieg des LDL-Cholesterins und einen Abfall des HDL-Cholesterins.
Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2018 haben 22% der männlichen Bodybuilder und 10% der weiblichen Bodybuilder Turinabol verwendet. Diese Zahlen zeigen, dass das Steroid immer noch weit verbreitet ist, obwohl es verboten ist.
Praktische Beispiele
Ein bekanntes Beispiel für den Missbrauch von Turinabol ist der Fall der DDR-Athleten bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal. Die DDR-Regierung hatte ein umfangreiches Dopingprogramm, bei dem auch Turinabol eingesetzt wurde, um die Leistung der Athleten zu steigern. Dies führte zu zahlreichen Medaillengewinnen, aber auch zu langfristigen Gesundheitsschäden bei den Athleten.
Ein weiteres Beispiel ist der Fall des ehemaligen Profi-Radfahrers Lance Armstrong. Er wurde des Dopings mit Turinabol und anderen verbotenen Substanzen überführt und verlor daraufhin seine sieben Tour-de-France-Titel.
Schlussfolgerungen
Insgesamt zeigen die begrenzten verfügbaren Daten und praktischen Beispiele, dass Turinabol langfristige Auswirkungen auf den Körper haben kann, insbesondere bei längerer Anwendung. Es kann zu einer Unterdrückung der körpereigenen Testosteronproduktion, Leberschäden, Veränderungen des Lipidprofils und Blutdruckanstieg führen. Daher ist es wichtig, dass Sportler und Bodybuilder sich der Risiken bewusst sind und das Steroid nicht missbrauchen. Eine gesunde Ernährung und ein ausgewogenes Training sind immer noch die besten Wege, um die Leistung zu steigern und Muskeln aufzubauen.